Unfreiwillige Abenteuer

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Eigentlich sollte San Agustín unser letzter Aufenthalt in Kolumbien sein. Aber hey wir sind in Südamerika .. eigentlich ist einfach eigentlich .. und so gibt es noch zwei unfreiwillige Aufenthalte mit grandiosen Geschichten.

Im Reiseführer stoßen wir auf „die Dschungelroute nach Ecuador“. Hört sich total spannend an und erspart uns einen Flug. Da wir in Kolumbien ohnehin schon so viel geflogen sind freuen wir uns auf entspannende schöne Busfahrten. Wir machen uns also auf nach Mocoa. Als wir abreisen meint die nette Einheimische im Hostel noch: „Es geht nach Süden? – Da soll Streik sein. Ich weiß aber nicht genau wo und wann. Versucht es einfach.“

Mit diesen Worten und dem Gedanken, dass San Agustín ja nur eine kleine Stadt weit abgelegen in Kolumbien ist, machen wir uns auf den Weg.

Die Busfahrt von San Agustín nach Mocoa verläuft ruhig und wir wiegen uns in Sicherheit. Eine Nacht verbringen wir uns Mocoa – es ist spät geworden. Am nächsten Tag geht es über das „Trapez des Todes“ nach Pasto.

Früh morgens am Busterminal in Mocoa angekommen, schreien alle Einheimischen durcheinander „Pasto“, „Pasto“ .. wir suchen uns den am sichersten aussehenden Jeep aus. Ja, wir wollen bitte innen sitzen und nicht auf der Ladefläche im Regen über das Trapez des Todes hoppern. Continue Reading

San Agustín – mysteriöse Steinmännchen

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San Agustín ist ein kleines Dorf in Kolumbien. Hier lebten vor 5.000 Jahren zwei Völker in benachbarten Flusstälern. Umgeben von unüberwindbaren Bergen, waren sie auf die Flüsse als Transportmittel angewiesen. Hier bei San Agustín liegen die Quellen dieser beiden Flüsse – Magdalena und Cauca – und hier mehrere Tagesmärsche voneinander entfernt, trafen sich die Menschen der beiden Völker, um Handel zu betreiben, ihre Götter anzubeten und ihre Toten zu begraben. Die Vulkanbrocken, die von den nahen, heute erloschenen Vulkanen weit hinausgeschleudert wurden, regten die Künstler der Ureinwohner an, große Skulpturen daraus zu schaffen. Das Ergebnis sind über 500 lebensgroße, teils überlebensgroße Statuen – die größte ist 7 Meter hoch -, die über ein weites Gebiet in den bewaldeten Anhöhen um San Agustín verstreut sind.

Über die Ureinwohner ist nur sehr wenig bekannt. Sie hatten keine Schrift und auch sonst kein Überlieferungsmittel bis in die heutige Zeit. Waren die Steinmännchen Grabwächter oder hatten sie eine ganz andere Bedeutung? Begräbnisriten, der spirituellen Macht der Toten und der übersinnlichen Welt bleiben bis heute im Dunkeln. Die mysteriöse Seite Kolumbiens .. Continue Reading

Desierto de la Tatacoa – nachts noch schöner

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Mitten in der Nacht kommen wir in der Tatacoa Wüste an. Es sind heiße 30 Grad, der Himmel ist sternenklar. Ich springe schnell unter die Dusche um den Temperaturen zumindest etwas entgegen zu wirken. Danach setzen wir uns auf die Stühle vor unserem Zimmer und genießen die noch kalten mitgebrachten Getränke. Die Umgebung um uns können wir nur erahnen – es ist bereits stockdunkel. Eines ist aber sicher .. es gibt keine Zivilisation .. keine Lichter, keine Geräusche .. nur der perfekte Sternenhimmel über uns funkelt und glitzert. Wir sind mitten in der Wüste.

Der nächste Morgen beginnt mit einem Frühstück im offenen Hostelrestaurant. Wände braucht hier keiner. Es regnet – wenn überhaupt – ein paar Tropfen, Wind gibt es auch keinen. Wir genießen die Stille als einzige Gäste.

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El Valle – ganz tief drin in Kolumbien

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El Valle ist ein winziges Dörfchen an der Pazifikküste Kolumbiens. Genau das ist unser Ziel, dass man mal wieder nur per Flugzeug erreichen kann.

Wir starten in Medellín am Flughafen mit einem Flug einer kolumbianischen Fluggesellschaft. Der Flughafen in Bahia Soleno ist so klein, dass er nur von Miniflugzeugen und natürlich nur von einer einheimischen Fluggesellschaft angeflogen wird. Von dort aus geht es mit dem Mototaxi noch eine gute Stunde über eine matschige Straße ins Niemandsland nach El Valle.

Da wir mit so einer kleinen Maschine nur 10 Kilo Freigepäck haben, versuchen wir so viel wie möglich ins Handgepäck zu verstauen. Ein Fehler wie sich an der Sicherheitskontrolle herausstellen wird. Daniels kleiner Rucksack wird – wie immer – komplett auseinander genommen. Irgendwie ist man an Flughäfen kein Freund von Laptops und sonstigem elektronischen Kram. Doch das soll nicht das Problem sein. Das Problem ist ein kleines Nutellaglas gefüllt mit schwarzem Glitzersand. Ein Souvenir aus Puerto Viejo in Costa Rica. Der Sand ist so tiefschwarz und schaut so gefährlich aus dass ihn das Flughafenpersonal für Sprengstoff hält. Kein Durchkommen! Nach langen Diskussionen, die uns all unseren wackeligen Spanischwortschatz abverlangen, kommt die Polizei hinzu. Ein Sprengstoffhund wird geholt. Der Polizei und dem Sprengstoffhund ist unser Nutellaglas ziemlich egal. Daniel befeuchtet immer wieder seinen Finger und isst ein paar Körner Sand – ungefährlich! Continue Reading

Medellín – La Feria de las Flores

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Medellín ist eine riesige und ziemlich hässliche Stadt in Kolumbien. Noch dazu ist es hier ziemlich gefährlich – von hier aus werden 80% des weltweiten Kokainhandels kontrolliert. Hier residieren die bekanntesten Drogenbosse. Wieso also verschlägt es uns hierhin?!

Wir haben Glück und sind genau zum La Feria de las Floras – zum Festival der Blumen in Kolumbien. DAS können wir uns natürlich nicht entgehen lassen. Das Fest dauert ganze 10 Tage und gipfelt dann am letzten Sonntag mit einem 3-4 stündigen Umzug der „Silleteros“ also der Blumenverkäufer Medellíns durch die Innenstadt.

Wir ergattern einen Platz ganz vorn – auf einer Steinmauer direkt an der Umzugsabsperrung lassen wir uns nieder. Jetzt heißt es Geduld! Bereits 13 Uhr ist hier kaum noch ein Plätzchen frei. Ganz Medellín ist auf den Beinen. Um 16 Uhr werden hier die ersten Blumenträger erwartet. Die ganze Innenstadt ist weiträumig abgeriegelt!

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Caño Cristales – rotes Wasser?!

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Ein echter Höhepunkt unserer Kolumbienreise ist der Trip in den Nationalpark „Serranía de la Macarena“ zum Fluss Caño Cristales. Ein halbes Jahr lang (zur richtigen Jahreszeit) zeigen sich der Fluss und dessen Umgebung in den schönsten Farben, die der Regenbogen zu bieten hat.

Der Caño Cristales- Ausflug begeistert uns sofort als wir im Reiseführer davon lesen. Es geht mit alten Jessna- Charterflugzeugen in ehemaliges oder besser gesagt noch immer aktuelles Guerilla- Gebiet. DAS hört sich doch spannend an!

Der Trip startet in Villavicencio – einer hässlichen Stadt 4 Busstunden von Bogotá entfernt. Dort müssen wir noch eine Nacht „warten“ denn das Abenteuer geht ganz früh morgens los.

Als es endlich soweit ist – soweit sein sollte – regnet es jedoch in Strömen und die Mini- Flugzeuge können nicht starten. Ein paar Stunden sitzen wir am Flughafen fest, werden aber gleich freundlich mit Kaffee und Internetzugang versorgt. So lässt es sich aushalten. Irgendwann haben sich dann die Wolken etwas beruhigt und wir werden tatsächlich persönlich zur Sicherheitsschleuse begleitet. Noch einen lockeren Check- In und ab geht’s raus aus dem Flughafengebäude. Der Pilot nimmt uns persönlich in Empfang und schüttelt jedem die Hand. Nach ein paar Fotos dürfen wir in unserer 4- Sitzer Mini- Jessna Platz nehmen. 3 Passagiere und der Pilot – wann hat man sowas schonmal?!

Beim Rollen auf das Startfeld klappern die Fenster im Wind, der Propeller wird getestet und los geht’s .. ab in die Luft.

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Bogotá – stolze kolumbianische Hauptstadt

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Kolumbien wird nach Cartagena richtig interessant. Als wir uns nach einer Busverbindung von Cartagena nach Bogotá umsehen, stellen wir fest, dass der Bus 12-20 Stunden braucht. Jetzt sind 12-20 Stunden schon eine ziemlich schwammige Aussage und wir wissen nach so langem Reisen, dass daraus auch 25 Stunden werden können. Die Buspreise in Kolumbien sind gigantisch teuer, also fliegen wir. Von Cartagena nach Bogotá knapp 1 Stunde und mit einer kleinen Ahnung davon, was uns noch erwarten wird. Kolumbien ist nicht das einfachste Reiseland.

Bogotá empfängt uns mit einer Reise für sich vom Flughafen in das Zentrum. Wir fahren mit dem Taxi fast 2 Stunden um dann festzustellen, dass das Hostel keine freien Zimmer mehr hat. Zum Glück reihen sich im Stadtteil La Candelaria die Hostels aneinander und so wird schnell Ersatz gefunden. Continue Reading

Cartagena – Königin der Karibikküste

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Endlich angekommen nach über 5 Monaten in Südamerika – dem eigentlichen Ziel unserer Reise. Mittelamerika hat uns voll ins Reiseherz getroffen .. aber wir müssen Abschied nehmen – sicher waren wir nicht zum letzten Mal hier! So viel haben wir nicht gesehen .. so viel müssen wir nachholen. Schon lange haben wir uns von unserer deutschen Perfektion verabschiedet .. Reisen ist nie perfekt doch unheimlich aufregend. Jetzt ist es Zeit für einen neuen Teil unserer Erde .. SÜDAMERIKA.

Das erste Ziel ist Kolumbien. Über Kolumbien haben wir viel diskutiert. Die Sicherheitslage wird in den Medien nicht gerade als rosa Wolke dargestellt. Letztendlich wollen wir dieses Abenteuer genießen, genug Reiseerfahrung sollten wir bereits gesammelt haben und ein bisschen Nervenkitzel gehört ja auch dazu 😀

Mit dem Segelboot kommen wir morgens in Cartagena an – einer großen kolumbianischen Stadt an der Karibikküste. Nach 5 Tagen auf hoher See wollen wir einfach nur festen Boden unter den Füssen, ein eigenes Zimmer und duschen! Cartagena empfängt uns mit blauem Himmel und drückend heißen 35 Grad. Im Hotel angekommen gönnen wir uns erstmal eine Verschnaufpause .. danach geht’s ab zum Sightseeing und wir brauchen dringend eine Wäscherei. Alles ist salzig und riecht irgendwie nach Fisch.

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