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Bogotá – stolze kolumbianische Hauptstadt

Kolumbien wird nach Cartagena richtig interessant. Als wir uns nach einer Busverbindung von Cartagena nach Bogotá umsehen, stellen wir fest, dass der Bus 12-20 Stunden braucht. Jetzt sind 12-20 Stunden schon eine ziemlich schwammige Aussage und wir wissen nach so langem Reisen, dass daraus auch 25 Stunden werden können. Die Buspreise in Kolumbien sind gigantisch teuer, also fliegen wir. Von Cartagena nach Bogotá knapp 1 Stunde und mit einer kleinen Ahnung davon, was uns noch erwarten wird. Kolumbien ist nicht das einfachste Reiseland.

Bogotá empfängt uns mit einer Reise für sich vom Flughafen in das Zentrum. Wir fahren mit dem Taxi fast 2 Stunden um dann festzustellen, dass das Hostel keine freien Zimmer mehr hat. Zum Glück reihen sich im Stadtteil La Candelaria die Hostels aneinander und so wird schnell Ersatz gefunden.

Bototá ist einfach riesengroß. 7,5 Millionen Kolumbianer versuchen hier zu wohnen und Arbeit zu finden. Hier schlägt das Herz Kolumbiens auf ca. 2.600 Höhenmetern, eingebettet in teils schneebedeckte Andengipfel und bei nicht mehr als 15 Grad. Bogotá ist bunt, laut, verseucht mit Abgasen und doch irgendwie interessant. Das Zentrum selbst ist nicht besonders schön. Man muss die kolonialen Ecken suchen und auch die Ecken zum Durchatmen. Daneben gibt es einen Stadtteil mit Nobelvillen und 5-Sterne Hotels. Die Arbeiterviertel und Wellblech- Slums schieben sich um das Zentrum in die Berge nach oben. Dort versuchen sich die armen Kolumbianer ein Stück Leben – ein zuhause zu bauen, was im Zentrum nicht möglich ist – die ungeschminkte Seite der stolzen Hauptstadt.

Auf unserem Entdeckungsspaziergang finden wir wunderschöne Kirchen, dreckige Straßen, beeindruckende Graffitis, interessante Menschen, unzählige Straßenhändler, noch mehr Bettler, schwindelerregenden Verkehr. Geschäftsleute im Anzug kaufen Hot Dogs von dicken Straßenhändlerfrauen, die umringt sind von 3 barfuß laufenden Kindern. Polizisten laufen an jeder Ecke mit Maschinengewehren auf und ab. Die Banken und Schmuckhändler sind ebenso gut durch Security geschützt. Auf den Gehwegen schlafen Obdachlose umgeben von Plastiktüten, die ihr Hab und Gut enthalten. Tinto – kolumbianischer Kaffee – wird in kleinen Plastikbechern an jeder Ecke getrunken .. und vieles vieles mehr, was wir erstmal in unseren Köpfen sortieren müssen.

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Ein beeindruckend riesiger Platz ist der Plaza Bolívar mitten im Zentrum Bogotás. Er ist gesäumt vom Justizpalast, der Kathedrale, dem Kongressgebäude und dem Sitz des Bürgermeisters. Alles riesig – die Kathedrale viel zu groß um sie auf einem Foto einzufangen. Auf dem Platz tummeln sich unzählige Kolumbianer und Tauben, die dringend die letzten Krümel der Eistüten erwischen wollen.

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Gleich um die Ecke des Plaza Bolívar befinden sich die Regierungsgebäude Kolumbiens. Als ich wie gewohnt und mit staunend offenem Mund auf dem Gehweg in Richtung dieses Komplexes schlendere, werde ich von den Wachen fast erschossen. Der Gehweg ist hier tabu .. keiner darf sich nähern! Nur von der Straße aus sind die Gebäude hinter hohen Zäunen zu bewundern.

Hier residiert der Staatspräsident Santos – von hier aus werden die Guerilla und die Drogenbarone bekämpft. von hier aus werden geheime Geschäfte mit den USA gemacht. Von hier aus wird versucht die Korruption einzudämmen – oder auch nicht?!

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Nach wie vor ein Muss in jeder Hauptstadt ist das Nationalmuseum. Hier erwarten wir – grad in Kolumbien – ziemlich viel von vergangenen Bürgerkriegen, Guerillamassakern, Drogenkämpfen. Aber wir werden bitter enttäuscht. Nichts von all dem! Nichts vom wahren Gesicht Kolumbiens!! Vielleicht ist die Geschichte noch nicht Geschichte, sondern Gegenwart und einfach zu jung für ein Museum. Vielleicht soll es aber auch einfach nicht im Nationalmuseum zu sehen sein.

Das interessanteste was wir finden sind einige präkolumbische gefesselte Musica- Mumien. Die Musica sind ein indigener Volksstamm Kolumbiens. Die Ausstellungsstücke sind ca. aus dem Jahre 1500.

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Das weit bessere Goldmuseum beeindruckt hingegen mit perfekt in Szene gesetzten Ausstellungsstücken vergangener Kulturen. Angeblich das beste Museum Südamerikas. Die per Hand vor hunderten von Jahren hergestellten Figuren besitzen beeindruckend winzige Details.

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In Bogotá kann man super shoppen. Nicht zuletzt aus diesem Grund ist es auch immer wieder schön in einer Großstadt zu sein. Es gibt einfach alles. Es gibt hier in Kolumbien auch endlich wieder Produkte, die wir kennen. Nivea- Duschgel, Cremes .. und und und. In Mittelamerika gab es viele Sachen einfach nicht. Hier in Kolumbien ist das sicher auch anders weil viele Handelbeziehungen zu den USA bestehen – anders als im Rest Mittel- und Südamerikas.

Eine Besonderheit hier sind die leuchtend grünen Smaragde. Die hochwertigsten Smaragde der Welt werden hier in Kolumbien in Bergminen abgebaut. Kolumbien ist der größte Smaragdexporteur weltweit. An jeder Ecke in der Innenstadt gibt es Juweliere und sogar ein „Smarags-Trading-Center“ – ein Handelszentrum für Smaragde. Ich muss gestehen, dass ich bis zu diesem Zeitpunkt nichts von Glitzersteinen gehalten habe. Das ändert sich aber schlagartig! Diese kleinen grün leuchtenden Steine sind echt schön und sowas von günstig hier! Naja was soll ich sagen, ich werde natürlich schwach 😀

Um dem ganzen Großstadttrubel zu entgehen fahren wir mit einer Seilbahn den Cerro (Berg) de Monserrate nach oben. Die Seilbahn bringt uns auf 3.150 Meter hoch über die Dächer und hoch über die Wolkenkratzer Bogotás. Ein Meer von Häusern breitet sich vor uns aus bis zum Horizont. Nichts anderes ist zu sehen als Stadt, Stadt, Stadt. Über allem hängt eine dicke Dunstglocke.

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Die kleine Gipfelkirche hier oben ist zu einer Art Pilgerstätte geworden. Der Altarfigur – einem kreuztragenden gefallenen Christus – werden heilende Kräfte zugeschrieben. So pilgern die Gläubigen die unglaublichen 500 Stufen nach oben um zu beten und um Heilung zu bitten.

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Von Bogotá aus lassen sich auch einige schöne Tagesausflüge unternehmen. So fahren wir nach Zipaquirá. Dort gibt es eine riesige Salzmine die unter der Erde auch eine Salzkathedrale birgt. Die Salzmine selbst ist nach wie vor aktiv.

Alles in Salz gehauen wird der Kreuzigungsweg Christis stimmungsvoll in Licht getaucht mit verschiedenen Stationen beschrieben. Das ganze endet in einer riesigen Kathedrale fast 200 Meter unter der Erde vor dem größten unterirdischen Kreuz weltweit. Es wird von unten angestrahlt und irgendwie fragt man sich ob man nun im Himmel angekommen ist. Eine ganz besondere Atmosphäre!

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Auf dem Rückweg zieht es uns in einen der vielen deftigen Andengrills. Hier in den Anden typisch wird das Fleisch – und auch Fisch – auf Holzstöcken über einem Feuer gegrillt. Dazu gibt es Salzkartoffeln, also wirklich Kartoffeln fast in Salzkruste, Maniok und etwas Gemüse. Es ist zwar erst Mittag aber das können wir uns nicht entgehen lassen – einfach lecker!

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Am Nachmittag geht es weiter nach Villa de Leyva – einem der hübschesten Kolonialstädte Kolumbiens. Es hat nur 10.000 Einwohner und liegt auf ca. 2.200 Metern Höhe umgeben von den Anden. Hier scheint sie Zeit stehen geblieben zu sein. Kopfsteinpflastergassen sind gesäumt von strahlend weißen Häusern mit Holzbalkonen und roten Ziegeldächern.

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Der ganze koloniale Charme gipfelt im Plaza Mayor. Dem 120 x 120 Meter großen gepflasterten Hauptplatz. Gesäumt ist der Platz von einer Kirche und wunderschönen Kolonialhäusern. Hier kann man ewig auf den Treppenstufen vor der Kirche sitzen und den Kindern beim Drachen steigen lassen zuschauen. Abends verwandelt sich der Platz in eine Partyzone. Bier wird verkauft und Pärchen treffen sich um eng umschlungen auf den Pflastersteinen zu schmusen.

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Am nächsten Morgen unternehmen wir noch eine Wanderung in die Andenberge gleich um die Ecke. Von oben ist Villa de Leyva noch schöner – noch kolonialer.

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Der Rückweg nach Bogotá führt durch spektakuläre Landschaften. Eine kleine Straße zieht sich mitten durch die Anden und gibt immer wieder den Blick ins Tal und in die Ferne frei.

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Auch von Bogotá aus fliegen wir weiter zu unserem nächsten Ziel in Kolumbien – nach Medellin. Mit dem Bus wären wir ca. 9 Stunden unterwegs. Doch nicht nur der Verkehr im Land selbst ist erschreckend. Die langen Überlandverbindungen lassen sich vielleicht noch mit den schwierigen landschaftlichen Verhältnissen rechtfertigen. Schließlich durchziehen Kolumbien die Andenkordilleren und es ist wirklich schwer Straßen zu bauen wenn es von der Küste 4.000 Meter nach oben und auf der anderen Seite wieder nach unten und durch undurchdringlichen Dschungel geht.

Der Verkehr durch die Hauptstadt hingegen ist für mich nicht wirklich zu rechtfertigen. Bogotá besitzt keine U-Bahn, Metro oder Straßenbahn – und das bei 7,5 Millionen Einwohnern!! Alles funktioniert – oder eben auch nicht – mit einem TransMilenio Bussystem, Kleinbussen und Taxis. Die TransMilenio hat eigene autofreie Trassen – eigentlich hat sie die. Denn uneigentlich müssen natürlich auch die TransMilenio- Busse an jeder Ampel halten und nicht nur das. Die Kolumbianer halten nicht etwa bei gelb – ja nicht mal unbedingt bei rot. So ist es eigentlich üblich, dass die Trassen für die TransMilenio an jeder Kreuzung durch die Autos der letzten Grünphase verstopft sind, die es nicht mehr bis zur anderen Seite der oft 6- spurigen Straßen geschafft haben. Das gipfelt immer in einem Hupkonzert, denn einfach jeder Kolumbianer denkt dann geht es schneller.

Der restliche öffentliche Verkehr wird durch Kleinbusse bewältigt. Man muss sagen sie versuchen es zu bewältigen. Auf jeder Linie (um die 650) in alle möglichen Himmelsrichtungen fahren kleine Busse mit etwa 15 – 20 Sitzplätzen. Diese Busse sind mindestens 20 Jahre – eher 30 Jahre alt, wenn nicht sogar noch älter. Keiner dieser Busse würde es bei uns durch den TÜV schaffen! Oft halten sie Türen nicht zu, fehlen die Fensterscheiben, werden Sitze durch Holzhocker ersetzt – ganz zu schweigen von den Geräuschen die beim Gas geben und Bremsen entstehen und ganz zu schweigen von den Abgasen, die in den Himmel geblasen werden.

Die Busse haben theoretisch Haltestellen, diese werden aber ebenso ignoriert wie Halteverbotsschilder oder Liefereinfahrten – sie halten einfach überall wo ein Fahrgast die Hand hebt um einzusteigen oder wo ein Fahrgast einen Aussteigewunsch äußert. Eigentlich fast immer steigt ein Kolumbianer aus und der nächste keine 10 Meter weiter. Auch beim Einsteigen wird sich keine 10 Meter zu vielleicht anderen wartenden Fahrgästen bewegt, sondern lediglich die Hand gehoben. Gehalten wird wie gesagt überall – auch mitten auf der Kreuzung einer 6- spurigen Hauptverkehrsstraße. Zur Hauptverkehrszeit erreichen diese Busse nicht mehr als 10 km/h. Eine überforderte, autoritätslose Polizei schaut zu.

Ich bin mir nicht sicher, ob ihr euch dieses Chaos vorstellen könnt!! Jeder dieser Kleinbusse hält quasi überall und verstopft damit mindestens eine Spur. Jetzt muss man sich eine 3- spurige Straße vorstellen, den üblichen Großstadtverkehr und zusätzlich unzählige Kleinbusse, die alle 10 Meter anhalten um Fahrgäste ein- oder aussteigen zu lassen. Manchmal muss zusätzlich noch Gepäck verstaut werden. Gepäck schaut hier in Südamerika nicht etwa aus wie ein Koffer. Oft sind es Säcke mit Kartoffeln, Zwiebeln, eine ganze Bananenstaude, ein riesiger Kochtopf oder eine riesige Schüssel, ein Sack mit gackernden Hühnerküken und weiß der Teufel was noch alles! Manchmal ist eine Familie mit 5 kleinen Kindern dabei.

Die Kleinbusse fahren aber nicht etwa alle nur auf der rechten Spur. Nein, die fahren einfach überall. Sie halten auch auf der mittleren oder der linken Spur, wenn ein Fahrgast winkt! Hinzu kommt, dass die Fahrer und sein Fahrgehilfe, der kassiert, das Gepäck verstaut und die Fahrziele lautstark in die Menge schreit, nach Fahrgästen bezahlt werden. Das führt dazu, dass sich die Kleinbusse gegenseitig überholen um möglichst viele Fahrgäste einzusammeln. Die normale Mitfahrerzahl von 20 wird dann auch ganz gerne mal Verdoppelt, sodass diverse Arme und Beine aus den Bussen hängen oder gar ganze Kolumbianer nur einen hängenden Platz an der offenen Tür finden.

Auf Bogotás Straßen sieht man einfach alles! Junge Damen, die morgens auf dem Weg zur Arbeit auf ihrem Motorrad gleichzeitig telefonieren und sich schminken. Motorräder mit ganzen Familien – also 3 oder 4 Kinder und eines davon hängt grad an der Brust der Mutter. Lastwagen mit beeindruckenden Rußfahnen die notorisch links fahren. Ausscheren ohne Blinken, rechts und links überholen. Ungesicherte Unfallstellen, denn es gibt weder Standstreifen noch Nothalte – oder Lieferbuchten. Kanaldeckel fehlen oft monatelang was zu gigantischen Löchern mitten in den Straßen führt, die jeder umfahren muss – ersetzt werden diese oft erst nach ernsten Unfällen. Wieso diese fehlen? Ganz einfach – sie werden geklaut. Ein Kanaldeckel ist um die 80 Euro wert! In den Rückspiegel schauen, blinken oder einfädeln lassen ist dem Kolumbianer scheinbar völlig unbekannt. Da es kein funktionierendes Nahverkehrssystem gibt, hat jede Schule ihre eigene Schulbusflotte. Tausende von Schulbussen befördern morgens und abends Schüler und stehen dazwischen unproduktiv in der Gegend herum. Taxis, die immer fahren – ob mit oder ohne Fahrgast – Benzin scheint zu billig zu sein.

So schieben sich unzählige Kleinbusse (in ganz Bogotá um die 25.000) neben unzähligen Taxis (in ganz Bogotá um die 55.000) und den üblichen privaten Autos und Motorrädern über die Straßen der Hauptstadt. Insgesamt bewegen sich täglich ca. 7 Millionen Menschen auf den Straßen Bogotás, mit welchen Verkehrsmitteln auch immer. Zu den Stoßzeiten – also eigentlich immer – hat man das Gefühl, dass das ganze Verkehrschaos jeden Moment zusammenbricht.

Um dem ganzen entgegenzuwirken und natürlich auch um die Dunstglocke in Schach zu halten, wurde ein System eingeführt. Anhand der Zahlen auf dem Nummernschild dürfen Autos und Motorräder an bestimmten Wochentagen nicht fahren. Hat man zum Beispiel eine 5 auf dem Nummernschild darf man dienstags zwischen 7 und 20 Uhr nicht in der Innenstadt fahren. Das bringt natürlich: garnichts! Denn wenn ich nicht mit meinem Privatauto in die Arbeit fahren darf, nehme ich den Bus oder kaufe mir ein zweites Auto oder Motorrad mit den richtigen Zahlen. Es gibt bessere Systeme .. zum Beispiel ein funktionierendes U-Bahn System unter der Erde oder über den Dächern der Häuser ..

Um nochmal zum oben angeschnittenen TÜV zurück zu kommen. Es gibt es Kolumbien tatsächlich einen TÜV. Wenn man an den Straßen steht und sich die Blechhaufen anschaut, die sich darüber schieben, glaubt man es nicht. Aber auch dafür hat der findige Kolumbianer eine Lösung! Hat man also ein 30 Jahre altes Fahrzeug dann fährt man vor dem TÜV- Termin in eine Werkstatt und leiht sich eben die Teile, die den TÜV- Stempel verhindern. Man baut also kurzerhand die Auspuffanlage, die Lichtmaschine, den ganzen Motor oder was auch immer benötigt wird aus, neue Teile ein und gibt diese nach dem erhaltenen TÜV- Siegel wieder zurück.

Ein zweite Variante ist der TÜV- Stempel ohne vorführen des Fahrzeugs. Dieser ist zwar doppelt so teuer aber allemal billiger als ein neues Auto!

So kommt es das man aus dem Zentrum Bogotás bis an einen halbwegs brauchbaren Überland- Highway oder bis zum Busterminal für Überlandfahrten mindestens 1,5 – 2 Stunden braucht. Ob man diese 2 Stunden nun per Taxi in dem man alle 5 Minuten zu Tode erschreckt wird oder per vollgestopften Kleinbus zurücklegt ist so ziemlich egal. Man ist auf jeden Fall fix und fertig und mit den Nerven ziemlich am Ende. Vor allem wenn man mit viel Gepäck oder sogar mit Kindern unterwegs ist.

Mal ganz abgesehen vom Verkehr auf den Straßen kommen dazu ja noch unzählige Fußgänger. Als Fußgänger in Bogotá ist man weitaus mehr gefährdet als wenn man durch Guerilla- Gebiet oder durch eine Marihuana- Plantage läuft! Die Autos halten weder am Zebrastreifen noch bei Rot. Und wenn dann schonmal frei ist muss man aufpassen, dass einen die TransMilenio- Busse nicht über den Haufen schießen, die natürlich bei auch bei jedem freien Straßenmeter aufs Gas drücken.

Doch Gefahr lauert nicht nur auf den Straßen, sondern auch auf den Gehwegen. Man muss schon aufpassen, dass man nicht in einen der riesigen offenen Gullis fällt oder in einen der unzähligen Hundehaufen tritt. Man schlängelt sich hindurch zwischen Straßenhändlern, die ihre Grills oder Stände auf den Gehwegen aufbauen, zwischen überall herumstehenden diskutierenden Kolumbianern, zwischen schlafenden Obdachlosen, am Boden sitzenden Bettlern und spielenden Kindern. Warum die Einheimischen hier ihre Kinder alle auf dem Rücken tragen? Weil Kinderwägen hier überhaupt nicht funktionieren würden! Laufen durch Bogotás Straßen funktioniert nur mit offenen Augen und Ohren und der ständigen Bereitschaft zur Seite zu springen.

Bogotá – man muss das Chaos lieben sonst verliert man den Verstand.

 

By Janine on August 5, 2013

Comments:1

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  1. Antworten mummel 26.10.13

    Das ist ja Wahnsinn mit den Verkehr dort, da möchte ich nie leben!!!!

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