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Cartagena – Königin der Karibikküste

Endlich angekommen nach über 5 Monaten in Südamerika – dem eigentlichen Ziel unserer Reise. Mittelamerika hat uns voll ins Reiseherz getroffen .. aber wir müssen Abschied nehmen – sicher waren wir nicht zum letzten Mal hier! So viel haben wir nicht gesehen .. so viel müssen wir nachholen. Schon lange haben wir uns von unserer deutschen Perfektion verabschiedet .. Reisen ist nie perfekt doch unheimlich aufregend. Jetzt ist es Zeit für einen neuen Teil unserer Erde .. SÜDAMERIKA.

Das erste Ziel ist Kolumbien. Über Kolumbien haben wir viel diskutiert. Die Sicherheitslage wird in den Medien nicht gerade als rosa Wolke dargestellt. Letztendlich wollen wir dieses Abenteuer genießen, genug Reiseerfahrung sollten wir bereits gesammelt haben und ein bisschen Nervenkitzel gehört ja auch dazu 😀

Mit dem Segelboot kommen wir morgens in Cartagena an – einer großen kolumbianischen Stadt an der Karibikküste. Nach 5 Tagen auf hoher See wollen wir einfach nur festen Boden unter den Füssen, ein eigenes Zimmer und duschen! Cartagena empfängt uns mit blauem Himmel und drückend heißen 35 Grad. Im Hotel angekommen gönnen wir uns erstmal eine Verschnaufpause .. danach geht’s ab zum Sightseeing und wir brauchen dringend eine Wäscherei. Alles ist salzig und riecht irgendwie nach Fisch.

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Cartagena ist die Märchenstadt der Romantik umgeben von einer 13 Kilometer langen Stadtmauer. Hier reihen sich Kirchen an Kolonialbauten, begehbare Stadtmauerreste – alles zusammengefasst als UNESCO Weltkulturerbe. Diesen Titel hat sich die Stadt wirklich verdient.

Cartagenas Altstadt ist ein Labyrinth aus engen Kopfsteinpflastergassen. Man könnte hier ewig spazieren gehen und entdeckt immer etwas neues .. etwas noch romantischeres. In Cartagena kann man jegliches Sightseeing- Programm über Bord werfen und einfach zu jeder Tages- und Nachtzeit durch die Altstadt schlendern, die sinnliche Atmosphäre aufsaugen und in einem der unzähligen Straßencafés bei einem Eisbecher der Hitze entfliehen.

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Die meisten der fast 1 Millionen Einwohner wohnt außerhalb der Stadtmauern in Wolkenkratzern. Davon bekommt man aber wenig mit. Wer durch Cartagena schlendert erahnt niemals, dass das fast eine Millionenstadt ist.

Man beginnt den Stadtrundgang an der „Puerta del Reloj“ dem Tor zur Innenstadt. Dieses Tor war der wichtigste Zugang der durch eine Zugbrücke gesichert war. Dahinter erstreckt sich der „Plaza de los Coches“ – der ehemalige Sklavenmarkt. Diesen Plätz säumen alte Häuser mit Balkonen und kolonialen Bögen im Erdgeschoss. Schon hier bleiben wir im Schatten der kleinen Bäume ewig hängen. Man muss sich vorstellen wie die feine Gesellschaft damals auf die Balkone zur Sklaven- Fleischschau heraustrat. Seltsame Gedanken an die vergangene düstere Zeit. Kaum vorstellbar – sitzen wir doch gerade mit schwarzen Kolumbianern hier auf diesem geschichtsträchtigen Plaza.

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Am zweiten Tag geht es in die „Castillo de San Felipe“ – in die Festung San Felipe – ein spanisches Ford und die größte und wehrhafteste Festung, die die Spanier jemals in einer ihrer Kolonien errichtet haben. Und wirklich die Festung ist gigantisch! Auf einem 40 Meter hohen Hügel thront sie und wirkt unbezwingbar. Tatsächlich war sie das auch – sie konnte trotz zahlreicher Versuche niemals eingenommen werden. Um an Lebensmittel zu gelangen und um die Festung notfalls evakuieren zu können, war die Festung mit einem komplizierten Tunnelsystem ausgestattet. Die Tunnel waren so konstruiert, dass sie Geräusche ins ganze System weiterleiten, sodass auch die leisesten Schritte von Eindringlingen zu hören waren und man sich untereinander verständigen konnte.

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Der „Palacio de la Inquisición“ ist das schönste Bauwerk der Stadt. An einer Seite ist ein kleines Fenster mit einem Kreuz darüber. Hier wurden damals Ketzer angeklagt. Die Verbrechen bestanden meist in Hexerei. Wenn man die Hexer oder Hexen für schuldig befand, verurteilte man sie zur öffentlichen Hinrichtung. Diese wurde am Platz vor dem Palacio vorgenommen – ca. 800 Hinrichtungen sollen hier stattgefunden haben. Heute beherbergt das Gebäude unter anderem ein Museum für Folterinstrumente.

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Einen zweiten kompletten Stadtrundgang unternehmen wir nachts. Romantik pur – beleuchtete Kolonialbauten und Kirchen, Pferdekutschen, Kopfsteinpflaster und Straßenmusikanten. Schlendern Hand in Hand – gedankenverloren.

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Ist das das wahre Kolumbien? Haben wir es uns so vorgestellt? Ich weiß es nicht so recht zu sagen. Ich habe mich sehr auf Kolumbien gefreut – war schon immer ein heimlicher Reisetraum – und es hat mich nicht enttäuscht. Es kommt romantisch und sicher daher. Was wird uns wohl noch erwarten im Land der Untergrundkämpfer und Drogenbarone?!

By Janine on Juli 31, 2013

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