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Desierto de la Tatacoa – nachts noch schöner

Mitten in der Nacht kommen wir in der Tatacoa Wüste an. Es sind heiße 30 Grad, der Himmel ist sternenklar. Ich springe schnell unter die Dusche um den Temperaturen zumindest etwas entgegen zu wirken. Danach setzen wir uns auf die Stühle vor unserem Zimmer und genießen die noch kalten mitgebrachten Getränke. Die Umgebung um uns können wir nur erahnen – es ist bereits stockdunkel. Eines ist aber sicher .. es gibt keine Zivilisation .. keine Lichter, keine Geräusche .. nur der perfekte Sternenhimmel über uns funkelt und glitzert. Wir sind mitten in der Wüste.

Der nächste Morgen beginnt mit einem Frühstück im offenen Hostelrestaurant. Wände braucht hier keiner. Es regnet – wenn überhaupt – ein paar Tropfen, Wind gibt es auch keinen. Wir genießen die Stille als einzige Gäste.

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Nach dem Frühstück lassen wir uns erklären, wie man die Wüste am besten erkunden kann. Man kann laufen – klar. In ca. 7 Kilometern erreicht man einen Aussichtspunkt, wenig später einen Pool begleitet von wunderschöner Wüstenlandschaft. Es gibt keinerlei Bäume – nur riesige Kakteen. Also kein Schatten und das Thermometer klettert mittags auf 50 Grad. Wir entscheiden uns für die Motorrad- Variante auch etwas aus Respekt uns zu verlaufen.

Der Himmel an diesem Tag ist Wahnsinn. Bis zum Horizont Wüste, Kakteen – darüber ein strahlend blauer Himmel mit schneeweißen Wolkenbändern.

Die riesigen Kakteen wachsen aus einem Stamm und verteilen sich dann in viele „Äste“, die kerzengerade in den Himmel ragen. Obwohl es so heiß ist, haben wir die Flip Flops im Hostel gelassen – zu gefährlich bei den riesigen Kaktusstacheln.

Die Fahrt durch die Wüste auf dem Motorrad ist angenehm. Wir erreichen zuerst einen Aussichtspunkt. Vor uns erstreckt sich graue bizarre Felslandschaft. Dahinter am Horizont sieht man die dunklen Berge – wohl die Grenze dieses Stücks Trockenheit.

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Wenig später geht es zu Fuss weiter zu einem Pool – mitten in der Wüste. Wir stiefeln durch graue Felsformen, vorbei an Kakteen und entdecken tatsächlich einen Pool! Klar wollen wir da rein 😀

Eine Oase an der Stelle scheint das Wunder zu ermöglichen. Ein kleiner Junge kassiert das Eintrittsgeld.

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In der Wüste leben einige Familien von der Schafwirtschaft. Unter einfachsten Verhältnissen ohne Strom. Man kann Schafsmilch und – käse kaufen. Überall entdecken wir magere weiße Babyschafe. Sicher nicht leicht hier zu leben.

Nach dem Ausflug ist Mittagsruhe angesagt – anders geht es bei 50 Grad nicht. Die Wüste steht still.

Am Nachmittag erkunden wir einen anderen Teil der Wüste auf dem Rücken von 2 Pferdchen. Dieser Teil ist rot. Genauso bizarr aber rot leuchtend. Hier heben sich die grünen Kakteen und der blaue Himmel noch besser ab. Ein Stück rote Mondlandschaft.

Unseren Weg kreuzen ein paar Kühe. Weiß mit großen Hügeln hinter dem Kopf. Wüstenkühe, dem Umfeld perfekt angepasst. Viel zum fressen und zum Trinken gibt es nicht. Eine Wüstenrennmaus flüchtet vor den Hufen der Pferde ins nächste Loch.

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Mein Pferdchen biegt etwas zu schnell um eine Zaunsecke als es der Heimat nahe kommt. Leider rechnet es weder damit, dass rechts noch ein Bein herunterhängt – nämlich meins – noch damit, dass der Zaunpfahl mit Stacheldraht umwickelt ist. Ab jetzt werden mich auf meiner Reise drei kerzengerade Schnitte in meiner Trekkinghose sowie drei kerzengerade Narben an meinem Bein begleiten.

Als sich die Dunkelheit über die Wüste gelegt hat, geht’s in das nahe gelegene Planetarium. Wir sehen den Saturn – mit wunderschönen Ringen -, den Mond und einige Sterne mehr hautnah durch das Teleskop. Der Himmel ist sternenklar, keine störende Lichtquelle und keine Luftverschmutzungen.

Pünktlich um 21 Uhr fallen – wie anscheinend jeden Tag – 5 Tropfen aus den weißen Wolkenbändern. Diese erreichen jedoch kaum den Wüstenboden.

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Am nächsten Morgen vor dem Frühstück geht es nochmals zu Fuß in den roten Teil der Wüste. Die Luft ist frisch und dennoch sind es bereits über 30 Grad. Aber jetzt ist es möglich hier ein paar Schritte zu gehen und die Wüste nochmal hautnah zu erleben. Wir klettern auf die roten Berge und schauen um jede Ecke, untersuchen die Kakteen aus der Nähe und fragen uns immer wieder: Wie kann man hier leben?!

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By Janine on August 16, 2013

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