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Leon – Kultur, Strand und vieles mehr

Leon ist eine Stadt mit ca. 150.000 Einwohnern im Westen Nicaraguas. Für uns eine schöne – endlich mal wieder etwas kleinere – Kolonialstadt, die wunderbar praktisch gelegen ist. Wir verbringen hier 5 Tage als Ausgangspunkt für alle Aktivitäten im Nordwesten Nicaraguas.

León wurde 1524 gegründet. Das erste León „León Viejo“ genannt, befand sich allerdings ca. 30 Kilometer vom heutigen entfernt. Nach einem Ausbruch des Vulkans Momotombo im Jahre 1610, der die Stadt schwer traf, wurde León in der Nähe einer Indianersiedlung neu gegründet. Die Ruinen des alten León gehören heute als „León Viejo“ zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Klar muss das erkundet werden! Die Anfahrt mit den lokalen Bussen ist jedoch alles andere als einfach. Für die 30 Kilometer brauchen wir fast 3 Stunden (einfach!) .. UND sind an dem Tag die einzigen Besucher. Die Anreise lohnt sich also schon deshalb!

Die Wege sind hier schwarz – komplett aus Vulkansand! Wenn man durch die Ruinenstadt streift, erkennt man die Grundmauern der alten Häuser, einer Kirche und gemeinschaftlichen Einrichtungen. Ganz interessant, wenn man sich vorstellt, dass es hier vor 500 Jahren eine funktionierende Stadt gab. Die Ausgrabungen sind auch bei weitem noch nicht abgeschlossen. Aus finanziellen Gründen werden diese Arbeiten jedoch immer wieder unterbrochen.

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Das Highlight sind allerdings nicht die Ruinen selbst, sondern ein kleiner Hügel von dem man einen atemberaubenden Ausblick hat! Majestätisch vor uns erhebt sich der Vulkan Momotombo, dem die Stadt zum Opfer gefallen ist, mit seinem fast 1.300 Meter hohen Gipfel. Gleich daneben findet man den Managua- See mit einer Insel. Die Insel besteht jedoch nur aus einem Vulkan namens Momotombito (die spanische Verniedlichungsform vom Momotombo). Der kleine süße Vulkankegel erhebt sich einfach aus dem Wasser. Zwei perfekte Vulkankegel direkt nebeneinander – hier könnte man Filme drehen ..

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Damit aber nicht genug! Wenn man sich ein klein wenig nach links dreht, erheben sich weitere Vulkane gen Himmel. Um genau zu sein erstreckt sich hier eine ganze Vulkankette!

Der Vulkan El Hoyo (deutsch: das Loch) zum Beispiel. Dieser Vulkan ist eigentlich ein länglicher Berg mit einem Loch. Einem überdimensionalen Golfplatzloch. Ziemlich beeindruckende Ansicht, die leider auf den Fotos nicht zu erkennen ist. Wie gerne wäre ich auf diesem Vulkan geklettert. Leider ist das ein wirklich anstrengender Aufstieg mit Übernachtung, da nicht an einem Tag machbar. Das war uns dann doch zuviel. Ich lade euch aus dem Internet ein Foto mit hoch .. denn DAS muss man gesehen haben!

El Hoyo

Begibt man sich von Leon aus weiter in Richtung Westen, erreicht man nach 30 Minuten Fahrt die Pazifikküste. Der Strand den wir uns aussuchen heißt Poneloya und ist – wie sollte es anders sein – ebenfalls vulkanschwarz!! WAHNSINN!! Wir haben uns während unseres Baliurlaubs in die Vulkanstrände verliebt und sehen hier zum ersten Mal seit langer Zeit einen schwarzen Strand wieder, der mir sofort die Sprache nimmt.

Mit offenem Mund und den Füssen im Wasser stehe ich da und blicke abwechselnd von links nach rechts. Was es da gibt? NICHTS .. nichts außer warmen, weichen, schwarzen Sand und die Wellen des Meeres, die sich in einigem Getöse vor uns in Richtung Land schieben. Am blauen Himmel weiße Tupfenwolken. Wir sind ganz allein. Ein unberührtes Stück Erde – ein Traum!

Allein für diese Momente lohnt sich die Reise!!

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Natürlich haben wir in den Tagen auch die Stadt Leon selbst erkundet. Man kann gemütlich durch die Straßen spazieren – wenn auch ziemlich touristisch geprägt. Es gibt einen größeren Supermarkt und eine französische Bäckerei gleich um die Ecke des Hostels. In beiden werden wir Stammkunden.

Aber Leon hat auch ein Stück koloniales Erbe zu bieten. Wunderschöne Kirchen – davon weit über 10! Zuerst muss die „Iglesia de La Recolección“ mit ihrer wuchtigen gelben Fassade erwähnt werden. Viele barocke aufwendig verzierte Steinsäulen „stapeln“ sich hier aufeinander. Die zweite und wohl wichtigste Kirche in Leon ist die Cathedrale. Sie ist die größte Zentralamerikas. Eine weiße – etwas schmutzig wirkende – Fassade steht stolz wachend über dem Parque Central. Aufwendige Verzierungen auch hier, die man nur erkennt, wenn man innehält und das Bauwerk einige Minuten auf sich wirken lässt. Zugegeben bei über 30 Grad und wenig Schatten manchmal schwierig. Aber mittlerweile haben wir ein Stück „tranquilo“ = mittelamerikanische Ruhe inhaliert. Die letzte Kirche, die wir uns angeschaut haben war die schönste – die „Iglesia El Calvario“ (deutsch: Kreuzweg). Eine wunderschöne Fassade – das Mittelschiff gelb, die Türme links und rechts rot. Wirklich ein Postkartenmotiv – wie in Pastellfarben gemalt. Innen ist diese Kirche ganz schlicht in weiß gehalten. Aber das ist oft so. Die „einfachen“ Dorfkirchen hingegen bringen einen oft zum Staunen wenn man sie betritt.

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By Janine on Juni 13, 2013

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