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Placencia – Karibik!!

Da wir auf Caye Caulker nicht den Karibikstrand, wie erträumt gefunden haben, suchen wir weiter. Es muss hier Karibik geben .. wir geben nicht auf! Angeblich müssen wir weiter runter Richtung Süden .. dort gibt es die wahre Karibik. Also gut! Mit dem Boot zurück nach Belize City. Das funktioniert wirklich schnell und problemlos in nicht mal einer Stunde. In Belize City machen wir uns, wie es Backpacker so tun, zu Fuß auf vom Wassertaxistand zum Busterminal. Bevor wir starten werden wir von einer Horde Taxifahrern förmlich überfallen. Wir können doch schließlich diese unglaubliche Strecke von ca. 750 Metern nicht laufen! Doch können wir ..

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Und so ganz nebenbei bekommen wir auf unserem Weg einen kleinen Einblick in die ehemalige Hauptstadt von Belize – Belize City. Die Hauptstadt wurde nach einem verheerenden Tsunami 80 Kilometer weiter ins Landesinnere verlegt. Dort haben sich aber wegen des ungünstigen Klimas und der ungünstigen Lage bisher nur 15.000 Menschen angesiedelt. Belize City war und ist die größte Stadt in dem kleinen Land mit ca. 70.000 Einwohnern.

Wir können den Straßen von Belize City jedoch überhaupt nichts abgewinnen. Es ist dreckig und diese „Gangsterstimmung“ liegt in der Luft. Gar nicht nach unserem Geschmack. Hier holen wir nichtmal den Foto raum um ein paar Schnappschüsse zu machen. Die kleinen Shops sind hier allesamt hinter schweren Eisengittern verborgen. Als ich dem chinesischen Shopbesitzer versuche klarzumachen, was ich kaufen möchte, endet dies in fragenden Blicken. Chancenlos!

Im Busterminal angekommen legt sich dieser Eindruck nicht. Hier gibt es einen großen Raum, nach vorne hin mit Eisenstangen, 4 Meter hoch vergittert. Davor halten die Busse. Eine kleine Eisentür wird geöffnet und die Menschen drängen und schupsen sich hindurch um einen der knappen Plätze im Chickenbus zu erwischen. Gefängnisatmosphäre.

Hier gibt es keine Busfahrpläne, keine Fahrkartenverkäufer. Nur ein paar Helfer zum Ein- uns Ausladen der Busse sind hinter der Absperrung. Wir sind froh, als wir uns wohlbehalten zum richtigen Bus durchgefragt und mit den großen Rucksäcken von der Menschenmenge durch die kleine Eisentür schubsen lassen haben. Wir verlassen Belize City gerne Richtung Belmopan. Der eigentlichen Hauptstadt Belizes.

Wenn schon keiner was für Belmopan übrig hat und sich hier sicher kein Tourist hin verirrt, muss hier wenigstens jeder umsteigen. Tatsächlich rollen alle Busse über Belmopan. Teilweise ein Umweg – egal! Eine Art Hauptstadtprivileg obwohl der Busterminal hier noch kleiner als in Belize City ist. Zum Glück müssen wir nicht umsteigen sondern halten nur kurz. Der Eindruck von Belmopan ist nicht besser als der von Belize City. Während unserem Stopp werden im Bus Getränke und Snacks verkauft. Eine typische dicke, tiefschwarze, karibische Mama verkauft selbstgebackenen Kuchen. Beim Aussteigen winkt sie uns Touristen wie wild zu und schreit „Enjoy my Country! Make Love! I made a baby on every beach in Belize!“ – “Genießt mein Land! Macht Liebe! Ich habe an jedem Strand in Belize ein Baby gemacht!” Typisch Karibik 😀

In Placencia – unserem eigentlichen Ziel – angekommen checken wir erstmal in unserem kleinen Hotel ein. Es gibt hier nur 4 Zimmer in einem separaten Gästehaus umgeben von einem großen Garten. Wir haben diese Unterkunft ausnahmsweise vorgebucht, da man in Placencia echt viel Geld für Unterkünfte lassen kann. Das Zimmer ist klein und hübsch. Mit einem großen Doppelbett und Ventilator. Vor den Zimmern gibt es einen kleinen Gemeinschaftsbereich mit Kaffeemaschine und Stühlen zum Chillen. Die eine Seite zum Garten ist offen mit einem Fliegengitter verhangen. Am ersten Morgen lassen wir uns hier bei einem Kaffee nieder und beobachten die Kolibris die wie wild um die Hibiskusblüten flattern.

Doch uns zieht es zum Strand! Und tatsächlich, die Boots- und Busfahrten haben sich gelohnt. Es ist Karibik! Die Sonne strahlt vom blauen Himmel. Der Sand ist gelb und nicht ganz so fein – dennoch warm und weich. Das Wasser glasklar. Traumhaft!

Wir lassen uns fallen und genießen. Noch dazu sind wir hier fast allein. Bis auf das kleine Strandcafé nebenan ist keiner da. Hier und da kommen ein paar Einheimische zum Baden. Einsamer Karibikstrand garniert mit strahlend blauem Himmel? Tadaa!

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Placencia selbst ist ein kleiner Fischerort mit nur 1.500 Einwohnern. Es gibt eine Hauptstraße auf der drei Autos und drei Busse am Tag fahren und einen Hauptweg. Dieser führt direkt am Strand entlang, gesäumt von Souvenirläden und Straßenständen. Sehr gemütlich und ruhig. Hier finden wir einen karibischen Bäckermann. ‚John‘ the bakerman! Die Bäckerei – ein Bretterverschlag ca. 4×4 Meter groß ist gefühlt von morgens um 5 bis abends um 10 geöffnet. Wir werden Stammkunden während unseres Aufenthalts. Dort gibt es Weißbrot, Weißbrot und ähm .. Weißbrot. Dafür aber meist noch warm. Mit Schinken, Käse, Tomaten und Zwiebeln garniert ein Traum! Manchmal, aber nur manchmal bäckt der nette Karibe auch einen Kuchen. So eine Art Karottenkuchen. Der fällt aber – einen halbem Tag im Hotel liegen gelassen – leider den unzähligen kleine Ameisen zum Opfer.

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Am dritten Tag zieht es uns dennoch unter Wasser. Wir machen einen Tauch- und Schnorchelausflug in den „laughingbird nationalpark“. Ein Boot bringt uns morgens auf eine kleine Insel. Auch diese ist im Karibikstyle .. sogar mit puderzucker, weißem Sand! Von hier aus geht es zweimal schnorcheln für mich und zweimal tauchen für Daniel. Mittagessen wir auf einer Holzbank auf der Insel serviert. Und ist das Beste, was wir seit Tagen gegessen haben (außer dem tollen Weißbrot).

Das Schnorcheln ist traumhaft. Nicht ganz so bunt wie im Oktober auf den Malediven aber dennoch sehr beeindruckend. Spannend und anstrengend ist auch der Guide, der nach jedem Fisch auftaucht und die Geschichte dazu erzählt. Wir sehen viele Korallenarten. Am lustigsten sind die riesigen lila Fächerkorallen, die wie Palmwedel leuchtend lila kerzengerade im Wasser stehen und bei jeder Welle mitschwingen. Wir entdecken auch unzählige kleine und große bunte tropische Fische. Das Highlight? Es gibt drei Highlights!

Erstens der große Hai, der einfach mitten zwischen den Korallen liegt und zu schlafen scheint. Er ist ca. 2 Meter groß und man kann genau die Bewegungen seiner Kiemen beobachten! Eine ganze Zeit lang „liege“ ich über ihm im Wasser – keine 3 Meter von ihm entfernt und beobachte ihn. Zweitens die beiden Stachelrochen die einfach um uns herumschwimmen und schauen, was wir wohl für Tierchen sind. Und drittens gibt es hier riesige Langusten. Hmm die esse ich sooo gerne. Aber die hier zappeln noch. Ich habe noch nie so große Langusten gesehen. Insgesamt sind die Viecher bestimmt 40 cm lang mit einem riesigen Schwanz! Die kann man nie und nimmer alleine auf einmal essen 😉

Daniels Tauchhighlight sind einige Feuerfische und ist ein verrückter Baby- Ritterfisch. Diese schwimmen anscheinend ihr ganzes Leben aufgeregt in einer acht umher. Immer wieder rund herum ..

Zwischen den Tauch- und Schnorchelgängen sitzen wir auf der unglaublich schönen Insel und schauen den Pelikanen beim Fische fangen zu. Manchmal hüpft ein Fisch aus dem überfüllten Schnabel und dann geht ein Schauspiel los. Dann kommen nämlich die kleinen faulen Möven, die drum herum sitzen zum Einsatz. Meist erwischt der Pelikan aber selbst seine Beute erneut. Richtig so!

Am anderen Ende der Insel haben die Vögel riesige Nester gebaut und brüten. Diese Seite ist für uns gesperrt damit die Schnabeltiere ihre Ruhe haben. Wir schnorcheln aber von außen ein Stück um die Insel herum und beobachten die Brütvögel durch die Taucherbrillen.

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Insgesamt verbringen wir hier drei Tage und erholen uns gut vom quirligen Mexiko. Schnorcheln, lesen, Rum trinken, Seele baumeln lassen.

By Janine on Mai 6, 2013

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