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Teotihuacán – „Der Ort, wo man zum Gott wird“

… Heute jedenfalls gibt es einmal keine Dachterrasse und kein Frühstück für uns. Wir machen uns um 5 Uhr auf nach Teotihuacán (übersetzt „Der Ort, wo man zum Gott wird“). Zwischen 100 und 650 wurde die Stadt zu einer prachtvollen Metropole mit etwa 125.000 – 200.000 Einwohnern. Der Einflussbereich erstreckte sich bis ins heutige Honduras und El Salvador. Wir wollen diese großartige Stätte zu Sonnenaufgang und allein erleben.

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U-Bahn, weiter mit dem Bus, ca. 50 Kilometer und nach etwa 45 Minuten Fahrt sind wir da. Wir sind fast am Ziel, bis am Eingang unser Vorhaben aufgehalten wird. Es ist früh noch bitterkalt! Nach all den heißen Tagen in Mexiko sind wir natürlich im T-Shirt aufgebrochen und der Wachmann am Eingang erklärt uns, dass der Kartenverkäufer noch nicht da ist. Die Sonne geht allmählich auf. Wir warten immer noch auf den Kartenverkäufer. Kleiner Unmut macht sich bei uns breit und als der dann endlich eintrudelt, stempelt er erstmal etwa 100 Karten vor bevor wir auch endlich eine ergattern können und reingelassen werden. Mexiko eben…
DSCN4658Das Warten war es wert! Wir sind die ersten Besucher. Heute ist es ruhig und der Himmel klar. Wir wandeln durch die Hauptstraße des riesigen Komplexes. Links und rechts neben uns erheben sich Wohnhäuser des Adels und Tempel einer inzwischen lange aufgegebenen Stadt! Wir sind voller Ehrfurcht und Begeisterung. Weit über 100.000 Menschen sollen hier einst gelebt haben und wir stellen uns das ganze vor.
Wir sind immer noch allein und steigen auf die gut 65 Meter hohe Sonnenpyramide hinauf! Es ist die drittgrößte Pyramide der Welt und echt eindrucksvoll! Nicht nur wegen der Größe. Die Symmetrie, das eigentliche Volumen der Pyramide und die Bauleistung vor inzwischen knapp 2.000 Jahren sind absolut beeindruckend. Es gibt auch einen Schacht unter der Pyramide, der ins Innere führt.
Ein paar Arbeiter bauen kleinere Absperrungen ab (jedes Jahr, am 21. März, Tag der Tag- und Nachtgleiche, versammeln sich tausende von Menschen in Theothihuacan um den Sonnenaufgang zu erwarten. Viele recken der Sonne ihre Hände entgegen, als wollten sie Kraft und Energie von dem Himmelsgestirn empfangen. Es soll eine ganz besonders magische Kraft an diesem Tag hier herrschen und eine mystische Verbindung zu den Göttern herstellen).
Oben angekommen genießen wir die Momente. Es ist in der Tat magisch zu früher Stunde die Anlage fast menschenleer zu genießen! Wir blicken in die Weite und sehen ansatzweise die Dimensionen der Anlage.
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Heute sind es trotz allem nur noch die steinernen Ruinen der Anlage sichtbar, welche restauriert sind. Zu damaliger Zeit waren die Tempel und Häußer mit Reliefs verziert bzw. mit Malereien versehen. Die Sonnenyramide soll komplett mit Kalkputz überzogen und mit farbeprächtigen Malereien geschmückt gewesen sein. Dies alles hat die Zeit leider nicht überdauert, ebenso der Altar, welcher sich einst auf der Spitze der Pyramide befunden haben soll.
DSCN4693Wir erkunden die riesige Anlage weiter und besteigen als nächstes die Mondpramide. Von dort haben wir die ganze ausgegrabene Anlage vor uns. Wieder staunen wir und nehmen uns etwas Zeit alles zu genießen. Weiter geht es in Richtung ‚Palacio de los Jaguares‘ (Jaguarpalast), in welchem noch immer Teile von Wandbildern zu sehen sind. Auch an einigen weiteren Tempeln in diesem Bereich kann man noch immer ein paar erhaltene Fassaden mit Reliefs und Wandbilder bestaunen.
Wir schlendern weiter über die ‚Calzada de los Muertos‘ (Straße der Toten). Sie war eine Art Hauptstraße schnurgerade durch den ganzen Komplex. 45 Meter breit und über 2 Kilometer lang endet sie auf der einen Seite auf dem großen Platz des Mondes, direkt vor der Mondpyramide. Wie eine Allee, nur nicht mit Bäumen sondern gesäumt von den früheren Palästen der Elite Teotihuacáns. Mit all den intakten Gebäuden, in leuchtenden Farben bemalten Tempeln und voll Menschen, muss es damals ebenso beeindruckend gewesen sein, auf dieser zu den Tempeln und Pyramiden zu laufen.
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Um der Mittaghitze zu entgehen, flüchten wir erstmal in das Museum der Anlage. Dort gibt es allerhand eindrucksvolle Funde aus der Anlage zu bewundern.
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Der letzte große Abschnitt unsere Entdeckungsreise durch Teotihuacáns, am anderen Ende der ‚Straße der Toten‘ gelegen, wird „Die Zitadelle“ genannt und war vermutlich die Residenz des obersten Herrschers der Stadt. Ein riesiger offener Platz, von breiten Mauern umschlossen und mit 15 kleinen Pyramiden gekrönt. Die Mittagshitze macht uns zwischenzeitlich etwas zu schaffen, aber wir geben nicht auf. Der Tempel hat eine faszinierende Fassade welche mit großen mystischen Götterköpfen geschmückt ist.
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Vor den Treppen hinauf auf die Quetzalcóatl-Pyramide steht ein Zelt, welchem wir keine größte Bedeutung zuweisen. Wie sich nur wenige Tag danach rausstellte, wurden in diesen Tagen hier wieder neue, großartige Entdeckungen gemacht (Teotihuacán: Archäologen finden hunderte „Gold“-Kugeln unter der Pyramide des
Quetzalcoatl
)!

Vieles in Teotihuacán muss aus Funden interpretiert werden, da es keinerlei schriftliche Hinterlassenschaften gibt. Dennoch: Teotihuacán gehört seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.
Einige der faszinierendes Entdeckungen hier zum selbst googlen und staunen:
– Teotihuacán Hunab, – Teotihuacán Modell des Sonnensystems, – Teotihuacán Glimmerkammer

Teotihuacán, ‚Der Ort, wo man zum Gott wird‘, steckt auch heute noch voller Rätseln und Geheimnisse.

By Daniel on April 9, 2013

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