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Die Puppeninsel

… es geht zum eigentlichen Ziel Xochimilco. Hierzu sollte man wissen, das Mexico City tatsächlich früher eine kleine Insel im See ‚Lago de Texcoco‘ war. Schon vor 12.000 Jahren siedelten hier Menschen!
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Der Legende nach, die Azteken waren damals (im Jahr 1325) noch ein Nomadenstamm, sahen sie dort einen Adler, der auf einem Kaktus sitzend eine Schlange verspeist. Ein Zeichen ihres Kriegsgottes Huitzilopochtli, an dieser Stelle eine Stadt zu errichten: Tenochtitlán, Ort des Kaktus. Der Adler mit Schlange ist noch heute in der Nationalflagge von Mexiko!

Die Stadt Tenochtitlán ist vom vierzehnten bis Anfang des sechzehnten Jahrhunderts die Hauptstadt und der Mittelpunkt des riesigen Aztekenreiches. Um die rasant wachsende Bevölkerung zu ernähren, legen die Azteken Gärten auf künstlichen Inseln an. Nach und nach wuchs die Stadt, der See Lago de Texcoco wurde trockengelegt um mehr Ackerland zu gewinnen. Heute sind nur noch die Kanäle von Xochimilco Zeugnis davon. In den Kanälen verkehren jetzt Ausflugsboote. In diesen feiern viele Mexikaner ihr Wochenende mit der Familie. Sie lassen sich oft zu fünfzehnt in den Booten mit dem mitgebrachten Picknick inkl. Bier und Tequila durch die Kanäle schubsen. Schubsen im eigentlichen Sinne, da der Fährmann das Boot nur mit einem langen Stock (womit er sich im Flussbett abdrückt), nach vorne bewegt. Weiter verkehren diverse „Versorgungsboote“ auf den Kanälen, welche frische gekochte Maiskolben, Bier oder auch Mariathi-Livemusik als Dienstleistung anbieten.
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Aber das ist auch nur die halbe Wahrheit! Und unsere Sehenswürdigkeiten sind, wie wir selbst, etwas ganz besonderes. Unser eigentliches Ziel in den Kanälen ist die Puppeninsel! Ein tolles Beispiel für kuriose religiös-abergläubische Traditionen, die so typisch für Mexiko sind.
Laut Sage ist im Jahr 1951 ein Mädchen ertrunken, deren Geist dem dort wohnenden Blumenzüchter Don Julián erschien. Dieser fischte dann immer wieder diverse angespülte Puppen aus den Kanälen und hängte sie an die Bäume seiner Insel – und siehe da, der Geist des toten Mädchens ließ ihn in Ruhe. Ironischerweise ertrank Don Julián 50 Jahre nach dem Mädchen an der gleichen Stelle unter mysteriösen Umständen.
Ein absolut kurioses Schauspiel!

Hier sprechen Bilder mehr als tausend Worte:

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Das Bild mit dem Altar ist/war übrigends Don Julián`s Lieblingspuppe!

Die Mexikaner sehen das ganze auch nicht so verstörend oder erschreckend, stoppen bei ihren Familienausflügen ebenfalls mit Kind und Kegel an der Insel und sehen sich das Ganze mal etwas genauer an.

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By Daniel on April 7, 2013

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