Tulum – Me(h)ermayas

Für alle die sehnlichst auf Mayaruinen warten *zwinker* .. hier kommt der erste Bericht .. die Geduld hat ein Ende 😀 Und alle, die jetzt denken .. es gab doch schon Ruinenbericht .. NEIN, das waren keine Mayaruinen!! Da gibt es kleine aber feine Unterschiede .. Spanier sind ja auch keine Deutschen und Holländer keine Chinesen 😉

Aber von vorn:

Tulum .. eine Touristenhochburg auf der Halbinsel Yucatán. 15.000 Einwohner und gefühlt genauso viele Touristen. Aber aus gutem Grund! Der Ort selbst besteht eigentlich mehr oder weniger nur aus einer großen Hauptstraße. Dort findet man alles. Busterminal, Restaurants, Bars, Shops in Laufweite. Das ist praktisch aber nicht ganz so idyllisch.

Das ganze wird entschädigt erstens durch die Mayaruinen am weißen Karibikstrand und zweitens durch den weißen Karibikstrand selbst.

Am späten Vormittag – nach einem Hostelfrühstück – machen wir uns auf zu den Ruinen. Es sind die einzigen Mayaruinen, die direkt am Strand erbaut wurden. Die Ruinenstätte ist einer der kleineren in Mexiko aber dafür absolut spektakulär gelegen. Das Wetter kann sich an diesem Tag nicht so recht entscheiden. Mal Wolken mit ein paar schüchternen Regentropfen, mal knallt die Sonne vom Himmel.

Tulum wurde von den Mayas ca. 1200 – 1521 n. Chr. genutzt und war die wichtigste Hafenstadt. Die Mayas segelten hier vor der Küste auf und ab und unterhielten Handelsrouten bis nach Belize hinunter. Um die Hafenstadt selbst gab es an 3 Seiten eine mehrere Meter dicke, 3-5 Meter hohe Steinmauer – an die vierte Seite grenzte das Meer. Von dieser Mauer sind noch Überreste zu bewundern. Diese Mauern schützten jedoch nur die zeremoniellen Gebäude und die Wohnhäuser der Oberschicht. Die bürgerlichen Wohnhäuser lagen außerhalb dieser Mauern. „Tulum“ bedeutet Mauer. Dieser Name wurde der Stadt jedoch von den ausgrabenden Archäologen gegeben. Die Einwohner damals nannten ihre Stadt „Zama“ (Morgenröte). Jeder einzelne Bewohner war bei Sonnenaufgang sicher stolz auf seine Stadt in dieser wahnsinnigen Lage.

Wir beginnen unseren Rundgang mit dem Templo del Dios del Viento (Tempel des Windgottes). Dieser seht wie gemalt auf einer Klippe umgeben vom weißen Sandstrand und der Brandung der türkisblauen Karibik. Ein traumhaftes Postkartenmotiv. Unterhalb des Tempels kommt man am damaligen Meerzugang der Mayas vorbei – für uns heute einfach ein Stück Traumstrand. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass hier Handelsschiffe geankert haben.

In der Mitte der Ruinenstätte gibt es das größte Gebäude zu bewundern. Den Wachturm El Castillo (das Schloss). Er thront hoch über der Küste in idealer Lage.

Etwas Besonderes gibt es noch in Tulum. Tulum ist noch immer bewohnt!! Ein reges Treiben herrscht hier – es haben sich mehrere hundert „Besetzer“ niedergelassen. Und zwar riesige Geckos, die sich benehmen als wären die Ruinen ihr Eigentum! Sie schleichen gemächlich über und in den Bauwerken herum und lassen sich auch von Besucherströmen kaum stören. Die frisch heruntergefallenen Baumblüten lassen sie sich sogar gern mal von einem Besucher reichen, bevor sie sich selbst bis unter den Baum bewegen 😀

Den Nachmittag wollen wir am Strand verbringen, der direkt neben den Ruinen liegt. Wenn man diesen Strand sieht, möchte man nie mehr nach Hause! Zum Glück haben wir noch kein Rückflugticket gebucht. Es ist einer der schönsten Strände, die ich je gesehen habe. Puderzuckerstrand, türkises glasklares Wasser in Badewannen- Temperatur, grüne Kokosnusspalmen, die Mayaruinen in Sichtweite und eine Strandbar mit happy hour- Cocktails. Wenn es einen Ort auf dieser Welt gibt, an dem ich mit 80, grauen Haaren, faltigem Gesicht über mein Leben nachdenken möchte, dann ist es dieser!